Flugscham
Ein letztes Mal
Öko.Logisch
Warum ich offenbar unter einer ,Flugdemenz‘ leide, das aber sogar gut finde.
Jetzt hab ich doch tatsächlich darauf vergessen. Grandios. Super. Genauso soll‘s sein. Zynismus? Nein, gar nicht. Mein voller Ernst. Aber Verzeihung, Sie verstehen nur Bahnhof. Zur Erklärung: Ich habe Sie Ende 2019 in meinen Plan eingeweiht, ein Jahr lang in kein Flugzeug einzusteigen. Fast auf den Tag genau ein Jahr später, musste ich natürlich loswerden, dass ich dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt habe – und gleichzeitig durch die Blume ankündigen, noch ein Jahr anhängen zu wollen.
Akute Flugdemenz
Und was ist dann passiert? Worüber schrieb ich weitere zwölf Monate später? Über die Containerschifffahrt und ihren Einfluss aufs Weltklima. Auch spannend. Auch ein Transportthema. Aber wie gesagt: Ich habe total darauf vergessen, Sie zeitgerecht zu informieren, dass ich doch tatsächlich ein weiteres Jahr nicht geflogen bin. „Ist ja auch nicht so wichtig“, werden die einen sagen. „Na und? Ich bin schon seit 15 Jahren nicht mehr geflogen und reibe es keinem unter die Nase“, wiederum andere. Absolut richtig, absolut nachvollziehbar. Dennoch, meine geschwellte Brust drängt mich dazu, es Ihnen zu sagen. Tu Gutes und rede darüber (auch wenn ich diesen Spruch eigentlich für entbehrlich halte).
Aber warum finde ich es nun grandios, super, perfekt, dass ich es vergessen habe? Es zeigt mir, dass das Nicht-Fliegen zur neuen Normalität (oh Mann, noch so ein Slogan …) für mich geworden ist. Dass ich meine Erdung gar nicht mehr am Radar habe. Und genau so soll‘s eben sein.
Ein Versprechen. Infolgedessen eine gute Nachricht für all jene unter Ihnen, die die Augen rollen, wenn sie „Flugscham“ hören bzw. lesen: Das ist die letzte Kolumne, die ich diesem Thema widme. Versprochen.*
*Außer, ich steige wieder in ein Flugzeug. Dann muss ich mir das einfach von der Seele schreiben. Aber so schnell wird das wohl nicht passieren.
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